In der Reihe MBA Alumni Stories möchten wir gern Absolventen des MBA-Studiengangs und ihre berufliche Laufbahn ein wenig vorstellen. Heute im Interview Michael Haase vom CityBootCamp.

Vor nunmehr fast 10 Jahren hast Du Deinen MBA-Abschluss in Jena gemacht und parallel dazu das CityBootCamp gegründet. Erzähl doch einmal kurz, was Du genau machst und wie es zu den mittlerweile zwei Geschäftsfeldern kam.

Das CityBootCamp bietet seit 2011 Bodyweight-Outdoorkurse in klassischer „back to basics” Manier an. Wir nutzen dabei keinerlei Geräte, sondern die Hindernisse der urbanen Umgebung sowie das eigene Körpergewicht. Wir haben sehr früh ein eigenes Trainingssystem integriert, dass sich stark an den Motiven und Bedürfnissen der Kunden orientiert. Insgesamt bieten wir an 8 Städten regelmäßig Outdoorkurse an, wovon etwa die Hälfte aller Kurse auf das Stadtgebiet von Leipzig entfällt. Hier haben wir 2016 auch unser Headquarter eröffnet, einem kleinen Sportstudio für Funktionelles Gruppen-Krafttraining und Personal Training. Diese Erweiterung war der nächste logische Schritt, um eine noch breitere Zielgruppe anzusprechen, und die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser abdecken zu können. Parallel entwickelte sich der Coaching- und Seminarbereich, in dem ich die Themen Ernährung, Fatloss, Detox und Motivation abdecke, was zunehmend auch von Firmen genutzt wird.

Gerade im letzten Jahr waren wir alle mit großen Herausforderungen konfrontiert. Ich weiß, dass Du diese auch als Chance gesehen hast. Wie genau hast Du das gemacht und konnten Dir Teile Deines MBA-Studiums dabei helfen?

Ja, das war verrückt. Nach anfänglichem Aktionismus haben wir insbesondere während des zweiten Lockdowns strategischer und besser reagiert. Letztlich wurden sehr viele Prozesse der Digitalisierung in einem Affenzahn vorangetrieben. Inzwischen gibt es einen Blog, einen Webshop, Online-Live Trainings, Online-Workouts für verschiedene Zielgruppen, Live-Interviews mit Experten, Ernährungs- und Motivationstipps u.v.m.

Die richtige Nutzung der Sozialen Medien hat den Kontakt zu vielen unserer Sportler sogar verstärkt. Ganz nebenbei ist unsere Reichweite bei Instagram auch deutschlandweit stark gewachsen. In einem nächsten Schritt werde ich meine Seminarinhalte digitalisieren und auch online anbieten. An dieser Stelle möchte ich hervorheben, dass die genaue Kenntnis der Bedürfnisse seiner (potentiellen) Kunden entscheidend ist. Als nächstes muss ein wirklicher Mehrwert geboten werden, den ich wiederum nur kreieren kann, wenn ich möglichst nah am Kunden dran bin.

Insofern waren die Inhalte meines MBA-Studiums gerade im letzten Jahr enorm hilfreich, insbesondere die Module Dienstleistungsmanagement sowie Marketing und Strategie. Die sozialen Medien bieten unheimlich viele Möglichkeiten, die es zu lernen und zu nutzen gilt. Mit einem Fixed Mindset kommt man an dieser Stelle nicht weiter, sondern muss bereit sein zu lernen und sich ständig anzupassen.

Es freut mich sehr zu hören, dass Du den Stillstand scheust und Dich gern immer bedarfsorientiert weiterentwickeln möchtest. Was kannst Du dahingehend den MBA-Studenten und -Interessenten mitgeben?

Wer am nahsten am Kunden ist, der gewinnt. Die Zielgruppenanalyse und der ständige Austausch ist einer der Erfolgsfaktoren. Ein wichtiger Punkt, insbesondere für Selbstständige, ist die Tatsache, dass auch Fehler und Rückschläge dazu gehören. Sie sind sogar immanent. Genau an der Stelle unterscheiden sich meiner Meinung nach erfolgreiche Personen von anderen. Sie machen weiter! Zu meinem Lernprozess gehörte es leider auch dazu, grundlegende Dinge und Einstellungen anzupassen. Ich hatte zwischenzeitlich auch überpacet, und musste mehrere Gänge zurück schalten, um meine Energie wieder zu finden.

Ich verstehe das Berufsleben als ein Abenteuer, das noch viele Überraschungen bereithält, wenn man nur zielstrebig seinen Weg geht. Für mich spielt das ständige Lesen und Weiterbilden ebenfalls eine große Rolle, auch branchenübergreifend. Viel Inspiration hole ich mir aus Büchern, Podcasts oder anderweitig online. Ich denke jeder sollte im Denken auch ein Stück weit Kind bleiben dürfen, um wirklich kreativ sein zu können. Die heutige Arbeitswelt und der beschleunigte gesellschaftliche Wandel erfordern meiner Meinung nach eine starke „Open-Minded“ Einstellung von Führungskräften und Unternehmern.

Vielen herzlichen Dank und weiterhin alles Gute!

Schaut gern mal vorbei und macht euch ein eigenes Bild vom CityBootCamp:

Homepage: citybootcamp.de

Instagram: _citybootcamp_